Jahresrückblick 2021: Always look on the bright side
Ich liebe es, Jahresrückblicke zu schreiben. Meistens vergesse ich ja, was sich eigentlich alles getan hat in einem Jahr. Außerdem ist Schreiben die für mich hilfreichste Art, Erlebtes zu integrieren. Seit Tagen drücke ich mich aber um diesen Jahresrückblick. Es fällt mir schwer, Bilanz zu ziehen. Ich weiß, dass viel Gutes passiert ist, dass ich große Erfolge zu feiern habe, und trotzdem fühlt es sich jetzt gerade schwer an. Dabei ist Leichtigkeit mein Ziel. Immer. Für mich. Für meine Familie. Und für meine Kund:innen.
Kund:innen. Mein Stichwort. So viel habe ich von ihnen gelernt dieses Jahr. Und beim Gedanken an diese Menschen habe ich heute in der Früh plötzlich verstanden, wie mein Jahresrückblick auszusehen hat. Denn was sage ich meinen Kund:innen immer? Success builds on success. Fokussiert euch auf das Positive. Das heißt nicht, dass ihr das, was nicht so ist, wie ihr es gerne hättet, ignorieren oder gar negieren müsst. Nein. Es heißt einfach, dass wir uns dabei gut fühlen sollen, wenn wir die Dinge angehen, die wir gerne verbessern möchten. Und das geht am besten, wenn wir zuerst auf das schauen, was bereits alles gut.
Und so sitze ich jetzt hier, zur Wintersonnwende, beginne meinen Jahresrückblick und mache genau das. Ich schaue, was dieses Jahr alles richtig gut gelaufen ist. Trotz Pandemie. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen. Trotz persönlicher Enttäuschungen. Trotz mehr You-win-or-you-learn-Momenten als mir lieb ist. (Warum sagt man das eigentlich nur, wenn man mehr gelernt als gewonnen hat?)
Starker Start im Jänner
Mitte Jänner ging mein 6 Monatsprogramm Multilingual Momentum Club in die zweite Runde. Ich hatte zuvor noch eine Themenwoche auf facebook und per E-Mail gemacht. Ich hatte so eine Freude mit dieser Runde. Angela, deren Mädchen bis wenige Monate zuvor quasi nicht Deutsch gesprochen hatten und seit dem Multilingual Booster Club schon richtig große Fortschritte gemacht hatten, Daniela, die im November von heute auf morgen begonnen hatte, mit ihren Kindern wieder Portugiesisch zu sprechen, Mia, bei deren Familie Deutsch wieder voll in den Vordergrund gerückt wurde, Angel, der das Spanische zuhause mit seinem 15-jährigen Sohn auf ein völlig neues Level heben wollte und Marie, die bereits zum zweiten Mal dabei war und schon so viel Leichtigkeit hineinbringen konnte.
In meinen Programmen profitieren aber nicht nur meine Kundinnen und Kunden. Mit jeder und jedem einzelnen von ihnen, lerne ich auch dazu. Über mehrsprachige Familien, über mein Angebot und über mich. Was ich mit dieser Runde gelernt habe ist, dass mir die Ideen eigentlich nie ausgehen. Dass ich mich darauf verlassen kann, dass ich mein Angebot stetig verbessern und erweitern kann, um den Familien noch hilfreicher zu sein. Es war eine vertraute Runde, mit der ich die Arbeit sehr genossen habe.
Eine andere für mich extrem wichtige Sache ist im Jänner noch passiert: ich hab mein eigenes Büro bekommen. Besser noch, eigentlich: ich hab es mir machen lassen. Nach über 10 Jahren, in denen ich als hochsensibler Mensch mit einem großen Bedürfnis nach Alleinesein keinen Raum für mich hatte, war das ein sehr befreiender Meilenstein für mich. Jetzt, wo ich drüber nachdenke, eigentlich schon die erste Manifestierung meines Jahresmottos ‚Unabhängig‘. Die Einrichtung kam erst nach und nach, so wie es möglich war und wie sie mich fand, aber das war mir egal. Ich hatte eine Tür, die ich zumachen konnte, und die Ordnung oder Unordnung dahinter lag ganz allein in meiner Hand.
Neue Wege mit Stolpersteinen im Februar
Der Februar stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen für etwas, das ich noch nie gemacht hatte: ein Online-Webinar halten. Ich rede gerne, ich vermittle gerne Inhalte, Live mag ich sowieso besonders, also war es eigentlich naheliegend, so ein Format einmal auszuprobieren.
Wie gut das draußen ankam, damit hatte ich aber nicht gerechnet. Gleich beim ersten Mal haben sich über 350 Menschen angemeldet und mehr als 260 sind live aufgetaucht. Leider tauchte aber meine Internetverbindung stattdessen unter.
Und so habe ich allen Ernstens nach 18 Minuten mein allererstes Live-Webinar abgebrochen. Stattdessen habe ich das Webinar dann aufgenommen und die Aufzeichnung an alle verschickt.
Puh. Das saß. Aber ich habe dann auch relativ schnell entschieden, es einfach noch einmal zu wiederholen. Der neue Termin wurde für den 20. März fixiert.
Aufgeben tu ich nur auf der Post im März
Zugegeben, die Enttäuschung nach dem ersten Webinar war groß. Und meine Energie ziemlich unten. Darum stand ich eines Donnerstagsabends bei meinem Mann im Büro und habe verkündet: „I need a break.“ Die Idee: ich gehe übers Wochenende in eine Wohnung nach Wien. Zum Schlafen. Zum Arbeiten. Zum Alleinsein.
Am nächsten Nachmittag machte ich mich auf den Weg. Und arbeitete, schaute Filme, spazierte durch die Stadt und schlief. So so viel.
Nachdem ich die Enttäuschung vom ersten Webinar dann also weggesteckt hatte, habe ich mich an die Planung für das nächste gemacht. Und siehe da: dieses Mal kamen noch mehr Anmeldungen. Über 500 Menschen konnte ich dieses Mal erreichen. Ganz ehrlich: das fühlte sich fantastisch an! So viele Menschen, die sich für Mehrsprachigkeit interessieren. So viele Eltern, die ihren Kindern ihre Sprachen weitergeben wollen. Und ich berühre sie mit meiner Energie und Begeisterung.
Vorbereitung im April
Der April stand dann ganz im Zeichen von vielen Hintergrundarbeiten und vor allem der Vorbereitung der nächsten Runde des Multilingual Booster Clubs, meinem 6-wöchigen Intensivprogrammes für mehrsprachige Familien. Ich hatte dafür die bis dato umfangreichsten Marketingaktivitäten geplant, angefangen bei einer Online-Themenwoche, speziellen Podcastfolgen, Insta-Lives und Newsletteraussendungen. Es sollte aber nicht nur der größte Produktlaunch seit meinem Beginn werden, es wurde auch der am allerbesten vorbereitete. Ein richtig gutes Gefühl.
Im April haben wir neben Ostern auch noch zwei Geburstage gefeiert und schon viel Zeit draußen in unserem Garten genossen. Endlich einfach die Wohnzimmertüre aufmachen und draußen sein. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, im ersten Jahr im neuen Haus noch nicht zu viel im Garten zu machen und mir erst einmal alles anzuschauen, was so nach und nach herauskam, konnte ich nicht widerstehen. Ich liebe es im Garten zu arbeiten, zu pflanzen, zu jäten, zu graben. Endlich konnte ich es in meinem eigenen Garten machen.
Überraschungen im Mai
Dann war es also so weit: Volle Kraft voraus um der Welt zu zeigen, was für ein geniales Produkt der Multilingual Booster Club ist. Und: es hat sich rentiert. Die bis zu diesem Zeitpunkt größte Gruppe hat sich zusammengefunden und so richtig Gas gegeben. Die Ergebnisse waren, wie immer, fantastisch und mir wieder Zeichen mehr, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und dass Aufgeben eben echt keine Option ist.
Und dann kam der eine Tag im Mai, ich weiß es noch genau. Ich bin in der Früh aufgewacht und habe das gemacht, was ich tunlichst zu vermeiden versuche und trotzdem zu oft mache. Ich habe noch im Bett direkt auf Instagram geschaut. Und da sah ich irgendwie 100 Benachrichtigungen. Kurz draufgeklickt und gesehen, dass das lauter neue Follower sind.
Mein erster Gedanke? Oh nein! Mich hat ein Bot erwischt! (Dass das überhaupt keinen Sinn macht, ist eine ganz andere Sache.) Dann hab ich mir die ersten Profile angesehen und gemerkt: Nein, das sind alles echte Menschen. Erst dann hab ich auf meine Gesamtzahl geschaut und gesehen, dass es nicht 100 neue Menschen waren. Nein, es waren zum dem Zeitpunkt bereits über 2000 neue Follower. Kids.doc.de hatte mich in der Nacht zuvor als Expertin für mehrsprachige Familien in seiner Story empfohlen. Innerhalb der 24 Stunden, die diese Online war, sollten mehr als 4000 neue Menschen auf mein Instagramprofil kommen und damit meine Gesamtfollowerzahl mehr als verdoppeln.
Vitor, der Kidsdoc, hat mich übrigens noch ein paar Mal empfohlen im Laufe dieses Jahres. Vor diesem Tag im Mai hatte ich etwas mehr als 3.700 Follower. Ich beende dieses Jahr nun mit fast 25.000 Menschen, die meinem Instagramprofil folgen. Viele davon sind durch seine Empfehlung zu mir gekommen. Und einige davon haben es durch meine Arbeit bereits geschafft, die Mehrsprachigkeit in ihrer Familie auf eine völlig neue Ebene zu heben.
Wachstum im Juni
Da hatte ich also Mitte Mai mit meiner bisher größten und intensivsten Gruppe gestartet und ganz ganz schnell war klar: ich kann das nicht mehr alles alleine machen. Die Technik hatte ich zwar fast von Anfang an an die wunderbare Anke abgegeben gehabt, aber da war noch Blog, Podcast, Instagram, facebook, Kundenkommunikation, Launches, Buchhaltung plus die 1000 Ideen, die mir noch im Kopf rumschwebten und die immer on-hold bleiben mussten, weil 24 Stunden und 7 Tage und 3 Kinder und so.
Ich wusste genau, wen ich an meiner Seiter wollte. Sie hatte sich schon im August des Vorjahres bei mir vorgestellt, damals konnte ich ihr aber nicht wirklich was bezahlen und das, was sie alles konnte, war in meinem Unternehmen damals noch nicht dran. Wie immer, wenn ich eine Idee habe, die mich begeistert, setze ich sofort um. Und schickte somit ein E-Mail nach Mexiko.
Anna. Schnell denkende, kreative, empathische, begeisterungsfähige Deutsch-Russin mit einer 2-jährigen Tochter, die 4-sprachig aufwächst. Und sie hat mir sofort zugesagt, dass sie für mich arbeiten wollte. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Sie, dem Vernehmen nach, ihres auch nicht.
Und erstmals seit der ersten Folge von Multilingual Stories habe ich mein Podcast-Baby vollkommen aus der Hand gegeben. Ich nehme nur noch auf. Alles andere zaubert Anna.
Ach ja, ich sollte erwähnen, dass sie noch nie in ihrem Leben irgendetwas mit Podcasts zu tun gehabt hatte. Außer sie zu hören. Sie hat sich alles notwendige Wissen innerhalb kürzester Zeit selbst angeeignet und schupft meinen Podcast seitdem lückenlos. Darum gibt es jetzt auch wieder wöchentliche Veröffentlichung. Weil gemeinsam einfach so viel leichter und erfolgreicher ist als alleine.
Seit einem halben Jahr ist sie jetzt schon bei die Linguistin dabei und ich könnte dankbarer für sie nicht sein. Es wartet hier noch einiges auf sie und ich freue mich riesig auf das, was wir gemeinsam noch bewegen werden.
Reisen im Juli
Juli war richtig aufregend. Erstmals seit überhaupt stand eine 11-tägige Reise auf dem Programm, ganz ohne Familie. Nur ich und mein Koffer.
Du musst wissen, früher bin ich ganz viel alleine gereist. Immer schon, eigentlich. Das erste Mal mit 15 Jahren. Klar, dass das mit 3 doch noch sehr jungen Kindern schwierig ist. Und plötzlich hatte ich 11 Tage alleine Reisen vor mir. Für mich eines der größten Geschenke überhaupt.
Die Reise begann mit dem Wiedersehen einer sehr guten und arg vermissten Freundin in Werder bei Potsdam, wo sie jetzt mit ihrer Familie lebt. Wir waren schwimmen im See, sind durch die Weinberge spaziert und haben in der Nacht beim See eine Flasche Wein getrunken. Fast wie früher.
Und dann bin ich weiter nach Berlin zur sehr intensiven Grundausbildung zum Kinder- und Jugendcoach bei Daniel Paasch.
Diese Ausbildung ist so unglaublich wertvoll, jeder sollte die eigentlich machen. Denn neben wunderbaren Tools, von denen einige für meine Kinder ein fester Bestandteil des Lebens geworden sind, ist das Erlernen dieser Tools mit unfassbar viel persönlichem Wachstum verbunden. Und das Sahnehäubchen auf der Woche war die Wohngemeinschaft mit Olga. Wir zwei dreifach-Mamas haben eine Woche lang gelebt wie zwei Studentinnen in der WG. So viel Spaß, so viel Leichtigkeit, so frei.
Meine Familie währenddessen: alle endlich wieder einmal in Griechenland bei Opa, Onkel und Tante.
Von Deutschland aus bin ich direkt zu ihnen gereist, die Wiedersehensfreude war groß und gemeinsam verbrachten wir 5 plus meine Schwester noch eine weitere Woche auf Chalkidiki im Sommerhaus. Mein Mann musste dann wieder zurück zur Arbeit, während meine Schwester und ich mit den Kindern noch weiterfuhren auf einen Campingplatz am Meer und dort die beginnende Hitzewelle im Schatten der Bäume und im blauen Wasser verbrachten.
Begleitet war diese gesamte Zeit vom Start der 3. Runde des Multilingual Momentum Clubs. Von Griechenland aus habe ich die letzten Plätze verkauft und dann auch gleich vom Zimmer des Schwiegervaters aus gestartet. Die bisher größte Gruppe, dieses Mal ausschließlich Mütter, die sich voll und ganz der Mehrsprachigkeit ihrer Kinder verschrieben hatten. Eine Geschichte wieder berührender als die andere.
Ferienzeit im August
Im August waren wir dann wieder Zuhause. Irgendwie stelle ich mir die Zeit mit den 3 Kindern daheim immer etwas idyllischer vor, als sie im Endeffekt dann ist. Anfangs hatten wir noch Ablenkung. Als erstes kam just die Freundin samt Familie für einige Tage zu Besuch, die ich nach Jahren im Juli das erste Mal wieder in Werder besucht hatte.
Und dann bekamen wir lang ersehnten Familienzuwachs.
Schnell stellte sich aber heraus, dass uns trotz Haus mit Garten die Decke Zuhause doch eher früher als später auf den Kopf fallen würde. So beschloss ich kurzerhand die Kinder noch einmal zu schnappen und mit ihnen an den Ossiachersee zu fahren. Dort hatten wir bereits im Vorjahr unseren ersten Campingurlaub als Familie verbracht und uns alle gleich darin verliebt.
Die Kinder und ich verbrachten eine wunderschöne Woche im Süden Österreichs. Und auch wenn das Wetter etwas zu wünschen übrig lies, hat uns das nicht davon abgehalten, die Woche zu Viert in vollen Zügen zu genießen. Für mich vor allem deswegen, weil es die allererste Woche im ganzen Jahr war, in der ich wirklich gar nicht gearbeitet habe.
Auf ein Neues im September
Noch im August habe ich beschlossen: Ein drittes Webinar muss her. Die ersten beiden waren zwar reichweitentechnisch ein Hammer, ließen aber umsatztechnisch zu wünschen übrig. Wenn nicht mal die Investition wirklich reinkommt, dann ist es ein Zeichen, etwas zu ändern. Und das habe ich gemacht.
Dieses Mal habe ich am Ende meinen 4-wöchiger Onlinekurs Entspannt in die Mehrsprachigkeit inklusive meiner Begleitung angeboten – eine Variante, die es in der Form noch nicht gegeben hatte. Die aber die Menschen definitiv angesprochen hat. Über 600 Anmeldungen hatte ich für das Webinar und im Anschluss einen gut gefüllten Kurs.
Dass ich kurz vor dem Webinar noch mit einem schwerkranken Katerbaby beim Tierarzt war und eine halbe Stunde vor Beginn noch tränenüberströmt vom Bad aus mit meiner Coachin Lena geschrieben habe, erwähne ich hier jetzt vor allem um mich selbst daran zu erinnern, dass ich auch unter widrigen Umständen immer noch richtig coole Ergebnisse erzielen kann.
Multilingual Booster Club im Oktober
Der Oktober stand dann ganz im Zeichen meines 6-Wochen Programmes Multilingual Booster Club. Ich bereitete eine Themenwoche vor, die wieder viel Zulauf hatte und zu viel interessantem Austausch führte. Ende des Monats startet dann das Programm in kleiner Runde, aber mit einer sehr wichtigen Erkenntnis für mich: die Arbeit mit den Menschen macht mich am absolut glücklichsten.
Natürlich war diese Erkenntnis nicht neu, aber gerade im Oktober war es für mich sehr stark zu spüren. Ich war erschöpft und müde vom ganzen Jahr, aber diese Zeit mit den Familien lies mich alles vergessen und gab mir unglaublich viel Energie. Genau das, was ich gerade brauchte.
Alles neu macht der November
Im November hatte ich dann plötzlich Lust etwas völlig neues auszprobieren: Ein Online-Workshop zu einem noch nicht da gewesenen Preis. Für € 33,- wollte ich 1,5 Stunden Input zur Sprachförderung mehrsprachiger Kinder liefern. Ich hatte richtig Lust drauf. Und die Menschen wohl auch.
Am 25. November hatte ich somit einen Riesenspaß dabei, eine Gruppe völlig neuer Leute kennenzulernen und mit ihnen über den Spracherwerb zu reden. Es hat so viel Spaß gemacht, dass ich auch ordentlich überzogen habe und am Ende noch ausführlich mit den Menschen geplaudert habe. Es sollte eine einmalige Aktion werden, aber der Workshop war so erfolgreich, dass er erstens in mein 6-Monatsprogramm mit aufgenommen wird und zweitens allerspätestens in der nächsten Vorweihnachtszeit wieder stattfinden wird.
Meine Stimmung wurde immer besser. Ich merkte, wie sehr mein Unternehmen schon gewachsen war und begann zu schätzen, was ich alles erreicht hatte. Der Multilingual Booster Club lief noch, ich hatte eine Riesenfreude mit der Gruppe, die sich da gefunden hatte und das 6-Monatsprogramm ist ohnehin ein Dauerbestandteil meines Lebens.
Gleichzeitig kam ein anderer Gedanke hoch, der immer klarer und immer dringender wurde. Meine absolute Lieblingsaufgabe in meinem Business, die eine Sache, die nicht nur für mich, sondern auch für die Familien, mit denen ich arbeite, am allermeisten Erfolg, Freude und Spaß bringt, ist diese: die Familien zu unterstützen und begleiten, die schon so richtig ordentliche Herausforderungen mit der Mehrsprachigkeit haben.
Eltern, die ihre Sprache jahrelang kaum bis gar nicht weitergegeben haben. Kinder, die sich jahrelang dagegen sträuben, alle Familiensprachen auch selbst zu verwenden. Eltern, denen es immer schwerer fällt, ihre Sprache konsequent mit ihren Kindern zu sprechen. Wenn sich solche Eltern dafür entscheiden, die Mehrsprachigkeit in ihrer Familie wirklich in die Hand zu nehmen und die Arbeit mit mir beginnen, dann ist alles möglich. Dann wird es magisch.
Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam. Eine ausschlaggebende Situation ist mir nicht in Erinnerung. Ich weiß nur, plötzlich war mir völlig klar, dass darauf in Zukunft mein absolute Fokus liegen sollte. Dort, wo ich mit meinem Wissen, meiner Erfahrung und meinen Talenten am meisten bewirken kann.
Abschiednehmen im Dezember
Gleichzeitig bedeutet das für mich Abschied zu nehmen. Schnell war mir klar, dass mein 4-wöchiger Onlinekurs nicht mehr zu meiner neuen Ausrichtung passte. Der Schritt war kein leichter. Der Onlinekurs war mein allererstes Produkt gewesen, meine allererste Idee. Er war sehr erfolgreich, hat vielen Familien geholfen und hervorragendes Feedback bekommen.
Trotzdem. Es war Zeit ihn gehen zu lassen.
Nach einer heiß ersehnten und dringend gebrauchten Weihnachtspause war es dann Ende des Jahres so weit: Entspannt in die Mehrsprachigkeit wird ein allerletztes Mal zum Verkauf angeboten um dann ab 7. Januar des neuen Jahres komplett von der Webseite genommen zu werden.
Was dieses Jahr sonst noch geschah, kunterbunt gemischt
- 3 Corona-Impfungen
- Noch eine Reise nach Deutschland zu noch einem Seminar von Daniel Paasch im September
- Eingewöhnung des Jüngsten ins englischsprachige Kinderhaus
- Einschulung der Mittleren in die bilinguale Montessori-Schule
- Neue Schulstufe in der neuen bilingualen Montessori-Schule für die Älteste
- Ein Tag Skifahren in dem Skigebiet, in dem ich vor vielen vielen Jahren meinen ersten Skikurs gemacht habe
- Unser allererstes Auto gekauft
- Pandemie, immer noch
- Ein Ausflug auf einen Berg, ganz alleine
- Viel zu viele Tierarztbesuchen mit den Katzenbabys
- Eine Kindergeburtstagsfeier mit neuen und alten Freundinnen
- Das erste Adventwochenende bei meiner Schwester in Oberösterreich
- Vorlesung für die Uni Bielefeld
- Vortrag für das Integrationszentrum in Bonn
- Seminare für die Montessori Akademie
- 80. Geburtstag meiner Mama, inklusive dem besten Zauberclown Österreichs, Markus Winkler.
Fazit
Dieses Jahr hatte es in sich. Mehrmals wollte ich mein Business aufgeben. Mindestens einmal habe ich mich bereits auf die Suche nach einer Fixanstellung gemacht. Was mich davon abgehalten hat?
Lena, meine Coachin, und unsere geniale Next Level Mastermind. Mein Mann, der mich immer unterstützt, auch wenn es richtig eng wird. Die Familien, die mit meiner Begleitung so sensationelle Ergebnisse geschafft haben, dass ich immer wieder Gänsehaut bekomme. Meine Kinder, die der Hauptantrieb für mich sind, mit meiner Mission und meinem Business weiterzumachen. Unzählige PNs und Kommentare, die mir zeigen, dass das, was ich tue, nicht nur draußen ankommt, sondern auch etwas bewegt. Die wundbaren Menschen rund um mich wie Angel, Olga oder Janey, die zuhören, da sind, an mich glauben, mir Mut machen, selbst, wenn ich es gerade nicht kann. Die Momente, wenn eine meiner ältesten Freundinnen mir sagt, wie unfassbar stolz ich auf mich sein muss.
Und mein unbezwingbarer Wille, von dem ich gar nicht sagen kann, woher er kommt. Meine große Leidenschaft und Begeisterung für Sprache und Kinder. Mein tiefer Wunsch einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.
Vielleicht hat mir mein Papa da was vererbt, der auch beitragen wollte, mehr vom Leben wollte und seinen eigenen Weg gegangen ist. Vielleicht, weil mir meine Mama vorgelebt hat, dass es immer einen Weg gibt. Vielleicht bin ich auch einfach mit der richtigen Portion Ehrgeiz auf die Welt gekommen. Oder Sturheit. Vielleicht habe ich mit meinem Unternehmen einfach genau das gefunden, was ich zuvor jahrzehntelang gesucht habe. Vielleicht ist es eine Kombination aus allem. Und eine Portion Glitzerzauberstaub.
In Zahlen
Im Endeffekt egal. Ich bin noch hier und gekommen um zu bleiben. Denn auch wenn sich das Jahr oft schwer angefühlt hat und ich mindestens 239.098.237 Tränen geweint habe: Ich konnte den Umsatz des Vorjahres mehr als vervierfachen und habe seit Beginn meines Unternehmens bereits rund 30.000 Menschen weltweit erreicht. Ich habe bisher 67 Podcastfolgen veröffentlicht, die in der ganzen Welt gehört werden und insgesamt schon rund 200 Familien in meiner Kundenkartei.
All den Kindern, die wegen meiner Arbeit ihre Familiensprachen nun aktiv und erfolgreich lernen, kann ich nicht wirklich eine Zahl zuordnen. Denn in Wahrheit ist diese Fähigkeit doch mit nichts aufzuwiegen. Oder vielleicht doch? Mein Jüngster (mit dem ich im letzten Jahr übrigens mindestens genau so oft und viel gekuschelt habe) würde sagen: „Vierundsechzigdreissigtausend.“ Und das klingt doch ganz passend, oder?
Ausblick auf 2022
Die nächste Runde des Multilingual Momentum Clubs beginnt Ende Januar. Die ersten Plätze sind bereits vergeben, die nächsten Interessenten haben schon angeklopft.
Ich freue mich auf dieses Jahr. Ich habe viele Ideen und ich weiß, dass da noch viele neue kommen werden, von denen ich heute noch nicht einmal ahne, dass sie existieren.
Den neugefundenen Fokus finde ich mega spannend und aufregend. Es wird so viel leichter werden, zu kommunizieren, worum es bei mir geht und wer bei mir richtig ist. Und ich freue mich unfassbar auf die Eltern, die ihren Weg zu mir finden werden.
Und das neue Jahresmotto: Leichtigkeit. Für mich, für die Familien, die zu mir kommen, und für meine eigene Familie. Ich folge der Freude und weiß: das Leben muss nicht schwer sein.
Unter welchem Stern soll dein 2022 stehen? Verrat es mir im Kommentar.
So ein toller Jahresrückblick!
Leichtigkeit ist auch mein Motto fürs Jahr 2022 und auch ich habe viele Tränen geweint.
Danke für deine Mut machenden Worte!
Ah, wie schön! Es freut mich sehr, dass ich dich mit meinem Rückblick berühren konnte. 2022 wird leicht!