Auf nach Griechenland II: das Chaos

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Es ist Dienstag, der 31. Jänner 2023, 22:34. Mir gegenüber liegt ein Kind auf der Couch, eingeschlafen beim abendlichen Buch Vorlesen. Rechts von mir blicke ich auf ein bereits leergeräumtes Regal. Zwischen mir und besagtem Regal ein Ponyhof, ein Krankenhaus, Wäsche, leere Schachteln, Chaos. Worauf ich zurückblicke war ganz schön aufregend.

Not quite as easy

Was sich in meinem Kopf so logisch und komplikationslos darstellte, sollte in der Realität nicht ganz so einfach sein. Wir leben in Österreich, einem Land, in dem Bildungspflicht besteht. Das heißt, Kinder, die grundsätzlich schulpflichtig sind, müssen entweder in die Schule gehen oder sich im – genehmigten – Homeschooling befinden. Letzteres kann man jeweils nur spätestens zu Beginn des Schuljahres beantragen. Das kam für uns also ohnehin nicht mehr in Frage

Paragraph 13

Naiverweise dachte ich, ein Antrag auf Schulbesuch im Ausland kann ja kein Problem sein. Mein Mann, der Papa der Kinder, ist Grieche, wir haben Familie in Griechenland, die Kinder werden dort in die Schule gehen (Bestätigung liegt vor!) … wer soll denn da was dagegen haben?

Paragraph 13 des österreichischen Schulbesuchsgesetzes, wie sich herausstellt. Der besagt nämlich, dass ein Schulbesuch im Ausland mindestens ein Jahr im Voraus beantragt werden muss und dann auch ein ganzes Schuljahr dauern muss. Das war’s also mit einem Semester und so.

Viele viele Nerven, etliche Telefonate, die ein oder andere Träne und ein paar Wochen später kam dann aber schlussendlich die Erlösung: unserem Ansuchen auf Fernbleiben vom Unterricht wird stattgegeben. Wir dürfen die Kinder also in Österreich für die Dauer des Sommersemesters aus der Schule nehmen. Was war ich erleichtert! (Großes Dankeschön geht hier übrigens auch an unsere fantastische Schule, die unser Vorhaben von Anfang an und dann noch mit einer sehr positiven Stellungnahme unterstützt hat.)

Die Panik setzt ein

Die Erleichterung hielt etwa 2 Stunden an. Dann stetzte leichte Panik ein. Es war noch so viel zu tun, dass ich es nicht einmal geschafft hatte, eine ordentliche Liste zu machen. Und das heißt was, denn bei mir kommt so ziemlich alles, was zu erledigen ist, in eine Liste. Mein externes Hirn, anders geht nix mehr.

Angefangen von der Planung der Anreise (mit dem Auto über Ungarn, Serbien und Nordmazedonien) über die Vorbereitung des Hauses für unsere Haus- und Katzensitterin bis hin zur Planung unseres Aufenthaltes dort. Denn: Mein Mann wird in Wahrheit zwischen Österreich und Griechenland pendeln. Seine Arbeit in Wien erfordert es, dass er regelmäßig in Wien im Büro anwesend ist. Auch ich werde Österreich nicht durchgehend Servus sagen. Das will alles koordiniert werden. Und zwar so früh wie möglich.

Status quo T-5 Tage

Während ich also arbeite – ich habe gerade ein brandneues Angebot aus dem Boden gestampft (wenn ich eine Idee hab, dann muss sie umgesetzt werden … what can I say?), habe ein zweites schon länger in Arbeit, das uns technisch etwas fuchst, betreue natürlich mein Dauerprogramm den Multilingual Momentum Club, habe einige 1:1 Kund:innen, bespiele Social Media und beantworte dabei auch ganz viele Fragen – während all dem packe ich gleichzeitig Kisten, fülle Müllsäcke, sortiere aus, plane eine Reise, absolviere Arzttermine, beantrage einen neuen Pass (ohne wär’s eher ungünstig), kümmere ich mich um das verlorene Handy meines Mannes (Stunden am Telefon mit einer unfähigen Hotline), mache Buchhaltung (Jahresabschluss!), gehe mit den Kindern noch schnell ins Theater (because, why not?), buche Hotels für die Reise, hole Infos über die Reiseroute ein, kaufe Vignetten, versuche gleichzeitig den Kindern so viel Stabilität und Sicherheit zu geben, wie nur möglich, und nehme eine Podcastfolge auf.

Noch irgendwelche Fragen?

Wie ich das alles mache? I have no idea. Step by step. Mit wirrem Haar … oh no, zum Friseur will ich ja auch noch! … verschmierter Wimpertusche, abgesplittertem Nagellack (mein ganz persönlicher Albtraum) und ganz viel Vorfreude auf dieses Abenteuer. Ach ja, für einen Griechischkurs an der Uni Thessaloniki habe ich mich heute auch noch vorangemeldet. Bin gespannt, was es da noch zu berichten gibt. Stay tuned … das nächste Mal gibt’s einen Reisebericht (am Blog sogar inklusive Fotos) und die erste Meldung live aus Griechenland.

Hier geht unser Abenteuer weiter: Reise und Ankommen, Die ersten 100 Tage und Sophias und mein Fazit.

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