Warum meine Kinder fließend Griechisch sprechen
Letzte Woche sind wir vom Griechenlandurlaub zurückgekommen (und drum findest du ein paar Eindrücke aus dem Urlaub als Bilder hier). Unsere 3 Kinder haben nicht nur mit den griechischen Verwandten völlig selbstverständlich und fließend Griechisch gesprochen, sondern auch mit ihrem Papa und zum Teil sogar untereinander. Meine 3 Kinder sind jetzt 10, 7 und 4, aber es ist jetzt nicht so, dass sie, seit sie sprechen, auch immer mit ihrem Papa oder untereinander Griechisch gesprochen haben. Wie überall, war es auch bei uns ein Auf und Ab des Sprachgebrauchs.
Warum sprechen sie aber nun so fließend Griechisch? Weil wir seit 10 Jahren alles dafür tun, dass sie Griechisch auf möglichst hohem Niveau beherrschen. Nicht so einfach, da wir ja in Österreich leben und mein Mann den Großteil des Jahres alleine dafür zuständig ist, Griechisch an die Kinder weiterzugeben.
Ein, wenn nicht DER wichtigste, Schlüssel des Erfolgs: Dass er seit ihrer Geburt konsequent zu 100% immer Griechisch mit den Kindern spricht, ihnen auf Griechisch vorliest, Geschichten erzählt, Lieder singt und alles, was so dazugehört. Und nein, auch wenn mein Griechisch mittlerweile schon recht passabel geworden ist, verstehe ich noch immer nicht alles, was er zu ihnen sagt. Geschweige denn, dass ich das vor 10 Jahren getan hätte.
Und zwar selbst dann, wenn sie ihm immer nur auf Deutsch geantwortet haben. Ja, auch zwei unserer Kinder haben lange nur Deutsch mit ihrem Papa gesprochen. Und nein, er hat nicht immer alles sofort verstanden, was sie meinten, aber die Kinder hatten da lange Zeit eine sehr klare Präferenz. Einen Teil unserer Geschichte habe ich übrigens hier, hier und hier schon einmal erzählt.
Was bringt das konsequente Verwenden der Sprache?
Dadurch, dass mein Mann immer ausschließlich Griechisch mit den Kindern gesprochen hat, hat er sichergestellt, dass die Sprache in ihrem Gehirn nicht nur aktiv bleibt, sondern sich auch weiterhin kontinuierlich aufgebaut hat. Denn im Endeffekt ist Spracherwerb ein kognitiver Prozess, bei dem das Gehirn Sprache non-stop analysiert, kategoriesiert und natürlich abspeichert.
Kommt eine Sprache also gar nicht mehr im Umfeld des Kindes vor, dann hat das Gehirn kein Futter mehr. Anfangs hört es einfach mal auf, die Sprache weiter zu verarbeiten und abzuspeichern. Aber nach und nach werden auch die Dinge verschwinden, die das Kind bereits kann.
Für meinen Mann war es immer selbstverständlich, beim Griechischen zu bleiben. Sein Deutsch wäre anfangs gar nicht gut genug gewesen und Englisch, wenn auch fast Zeit seines Lebens seine zweite Sprache, ist nicht in Frage gekommen. Griechisch ist nunmal seine Herkunftssprache und es war von Anfang an völlig klar, dass er diese mit unseren Kindern verwenden würde.
Die Herausforderung
Ich weiß aber aus Erfahrung, dass es vielen Eltern alles andere als leicht fällt, bei ihrer Sprache zu bleiben.
Vielleicht sind sie selbst zweisprachig und besonders stark in der Umgebungssprache. Vielleicht antworten die Kinder auch immer nur in der Umgebungssprache und das macht es schwer, bei der eigenen Sprache zu bleiben. Vielleicht haben sie auch das Gefühl, die Sprache, die sie weitergeben möchten, gar nicht gut genug zu sprechen.
Auch du kannst konsequenter werden
Was auch immer es ist, ich weiß, dass es auch für dich möglich ist, deine Sprache auf jeden Fall sehr viel konsequenter mit deinem Kind zu sprechen, als du das jetzt tust. Warum ich das weiß? Weil ich schon unzählige Eltern dabei begleitet habe, ihr persönliches Maximum zu erreichen.
Die Sache ist die: dein Sprachgebrauch hängt ganz stark damit zusammen, wie sehr du dich selbst aktiv mit deiner Sprache auseinandersetzt. Wenn es dir schwer fällt, bei deiner Sprache zu bleiben, dann musst du erst einmal deinem Gehirn wieder klar machen, dass diese deine Sprache jetzt wieder wichtiger ist.
Inhibitory Control oder was dich am fließend Sprechen hindert
Während du sprichst, sind immer alle deine Sprache in deinem Gehirn aktiv. Dein Gehirn wiederum unterdrückt die Sprache, die du gerade nicht verwendest (in der Fachsprache sprechen wir von sogenannter Inhibitory Control, also der Fähigkeit, etwas unterdrücken zu können). Wenn dein Gehirn also schon sehr gut darin geworden ist, deine Sprache zu unterdrücken, weil eine andere ihren Platz eingenommen hat, dann musst du das wieder ändern.
Das machst du, indem du dich selbst wieder um deine Sprache kümmerst. Podcasts, Hörbücher, Serien, Bücher, … was auch immer dein Herz erfreut und dir hilft.
Wenn du also zum Beispiel gerade am Weg bist, dein Kind vom Kindergarten abzuholen, dann kann es schon einen riesengroßen Unterschied machen, wenn du am Weg dorthin zum Beispiel einen Podcast hörst. So wird dein Gehirn direkt drauf vorbereitet, deiner Sprache jetzt erst mal wieder den Vorrang zu geben.
Wie schaffst du es im Alltag?
Nun ist es wie bei vielem immer eine Sache, das zu wissen, und eine völlig andere, das im Alltag auch konsequent umzusetzen. Warum? Weil du eine starke Gewohnheit ändern möchtest und weil das nur dann funktionieren kann, wenn der neue Weg auf deine Bedürnisse und dein Leben abgestimmt ist.
Weil du immer wieder mal dazu verleitet sein wirst, doch lieber im bequemen Alten zu verharren, als den täglichen Effort zu machen, ins Neue hineinzuwachsen. Denn eines ist klar: das Ändern deines Sprachgebrauchs braucht ein hohes Bewusstsein über dich und deine Gewohnheiten, den Willen zur Veränderung und die entsprechende Energie. Und das über einen längeren Zeitraum.
Klar wird es leichter werden, aber erst einmal musst du Zeit und Energie und Fokus investieren, damit der Ball in der gewünschten Laufbahn ins Rollen kommt.
Und weil das eben nicht immer so leicht ist – genauso wie zum Beispiel eine langfristige Ernährungsumstellung – begleite ich diese Herausforderung am allerliebsten in meinem 6-Monatsprogramm Multilingual Momentum Club.
Dieses Programm ist die ideale Mischung aus individueller Betreuung und Community. In den Gruppencalls spreche ich mit allen Eltern einzeln, wir schauen gemeinsam, was du gerade brauchst, um voran zu kommen. Gleichzeitig bist du über 6 Monate hinweg Teil einer Gruppe von Eltern, die vor ähnlichen Herausforderungen mit ähnlichen Zielen stehen. Gemeinsam geht ihr durch alle Auf und Abs – und die gibt es in 6 Monaten bei wirklich jedem! Alles immer professionell von mir begleitet.
So wirst nicht nur du deine Sprache wieder fließend sprechen, sondern auch dein Kind lernt deine Sprache ganz selbstverständlich.
Melde dich gerne bei mir, wenn du dich an der Teilnahme interessierst. Schau die die Infos auf der Webseite an, hör in die Videos rein mit einigen von den Menschen, die bereits teilgenommen haben und melde dich bei mir, wenn du denkst, das könnte für dich das richtige sein.
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